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04.12.2014 Kategorie: Gemeindeleben

Lebendiger Adventskalender

Am 4. Dezember in der St. Barbara-Kirche in Büddenstedt

Pfarrer Grzegorz Dziewulsk hielt eine kurze Andacht in der mit über 100 Kerzen erleuchteten Kirche. Zwischendurch begrüßte uns Georg Much aus Schöningen und las die Geschichte  der Heiligen Barbara vor. Barbara war die Tochter eines wohlhabenden Mannes aus dem Morgenland. Ihre Mutter war früh gestorben. Der Vater ließ Barbara sorgfältig erziehen. Er hoffte, sie würde sich später mit einem vornehmen Mann vermählen. Wenn er verreisen musste, sperrte er sie jedesmal in einen Turm ein, um sie vor fremden Einflüssen zu bewahren. Nur die Dienerinnen und ihr Lehrer durften zu ihr kommen. Der Lehrer war ein Anhänger des Christentums. Sein Herz war davon so erfüllt, dass er auch Barbara von Jesus er zählte. Auf Barbaras Wunsch ließ der Vater in ihrem Turm ein Bad
bauen. Es sollte zwei Fenster haben. Aber Barbara bat den Maurer nicht zwei, sondern drei Fenster in die Mauer zu schlagen. In den feuchten Putz ritzte sie ein Kreuz. Der Vater stellte Barbara für ihr eigenmächtiges Tun zur Rede. Da sagte sie ihm: .Ich glaube an Christus, den Erlöser. Die drei Fenster sind ein Symbol für den dreifaltigen Gott und für das mir von ihm geschenkte Licht." Der Vater, der die Christen hasste, wurde zornig. "Du hast unsere alten Götter verraten", schrie er. "Ich befehle dir, dem neuen Glauben abzuschwören."
Barbara weigerte sich. Da verwandelte sich die blinde Liebe des Vaters zu seinem Kind in Haß.
Barbara mußte vor ihm fliehen. Sie versteckte sich in einer Felsenhöhle auf einem abgelegnen Feld, doch ein Hirte verriet sie. Der Vater nahm sie gefangen und schleppte sie vor den Statthalter.
"Nackt und den Leuten zum Spott sollst du auf dem Marktplatz zur Schau gestellt werden", sagte er.
Als er seine Drohung wahrmachte. kamen Engel vom Himmel und hüllten Barbara in ein schneeweißes Gewand. Der Statthalter ließ Barbara foltern, doch die Geißeln in den Händen der Knechte verwandelten sich in Pfauenfedern. Ohnmächtig in seiner Wut griff der Vater selbst zum Schwert und tötete sein Kind. Verzweifelt ritt er nach Hause. Unterwegs erschlug ihn ein Blitz und verbrannte seinen Leib zu Asche. Der Hirte aber, der Barbara verraten hatte, erstarrte zu einer steinernen Säule, und seine Schafe flogen als Heuschrecken davon. Zu der Geschichte trug Georg Much nachfolgende Gedanken vor: Legenden enthalten Dichtung und Wahrheit. Diese Legende ist auch erst 300 Jahre nach dem Od Barbaras entstanden.  Welcher Teil dieser Geschichte also der Dichtung oder der Wahrheit zuzuordnen ist, können wir nicht ergründen. Und trotzdem: Ein Bild dieser Legende ist mir deutlich vor Augen geblieben. Die Unversöhnlichkeit zwischen Vater und Tochter. (Barbara hatte eine andere Lebensvorstellung als ihr Vater. Beide waren unnachgiebig. Sie kannte die alten Götter. Doch der Vater interessierte sich nicht für den Glauben, dem Barbara anhing. Wahrscheinlich hatte er sich gar nicht bemüht, diesen Glauben kennen zu lernen. Er hasste alle Christen.) Diese Unversöhnlichkeit  steht für mich stellvertretend für unterschiedliche Lebenssituationen. Zum einen kennen wir dies sicher aus unseren Familien. Kinder sind oft anderer Meinung als die Eltern. Sie sind oft sehr direkt, sie sind rigoroser in ihren Äußerungen. Die Zeit ändert sich: Neues verdrängt alte Traditionen. Hören wir den Menschen aus anderen Religionen zu? Zeigen wir Interesse an ihrem Glauben? Ist uns die Lebensumwelt unserer Mitmenschen gleichgültig oder bemühen wir uns, sie zu verstehen? Barbaras Vater hätte Interesse zeigen können am Leben seiner Tochter, aber er wollte sie in seine Anschauung der Dinge zwingen. Wir halten uns heute für weltoffen und tolerant, aber sind wir dies auch wirklich, wenn es darauf ankommt? Mif dem Fürbittengebet und dem gemeinsamen "Vater unser..." endete die Andacht   Am 4. Dezember Geh in den Garten
am Barbaratag.
Gehe zum kahlen
Kirschbaum und sag: Kurz ist der Tag,
grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt,
der Frühling ist weit. Doch in drei Wochen,
da wird es gescheh'n:
Wir feiern ein Fest,
wie der Frühling so schön. Baum, einen Zweig
gib du mir von dir.
Ist er auch kahl,
ich nehm' ihn mit mir. Und er wird blühen
in seliger Pracht
mitten im Winter
in der heiligen Nacht.
Josef Guggenmoos

4. Dezember

Viele waren gekommen

konnte auch noch nach der Andacht bleiben

Die Unterhaltugnen nahmen kein EndeEs gab viel zu tun beim Ausschenken

Beitrag von Georg Much/R.-M. Hashash