Kirchengemeinde Reinsdorf/ Hohnsleben
Zur Geschichte der Reinsdorfer Kirche
Im Mittelalter stand in Reinsdorf gar keine Kirche, sondern in Hohnsleben in der Nähe der großen Verkehrsstraße vom Sommerschenburg nach Harbke. Aber die Hohnsleber Kirche wurde bei einem Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die neue Kirche mit dem massiven Wehrturm wurde vor 1500 abseits der großen Straße in Reinsdorf erbaut. Heute führt die große Verkehrsstraße von Schöningen nach Offleben direkt an der Kirche vorbei. Wie in alter Zeit liegt um die Kirche herum der Dorffriedhof.
Die schmucklose Kirche hatte früher wie in Offleben eine Altarwand, die aber 1955 entfernt worden ist. Dafür fällt jetzt der Blick auf das bunte Mittelfenster, das ein rotes Kreuz darstellt, aus dem ein grüner Baum mit roten Früchten wächst. Unter dem Kreuz sammeln sich die Menschen, die in der Kirche eine Heimat gefunden haben. Das Fenster ist wie die acht Seitenfenster 1975 vom Magdeburger Künstler E.J.Klonck geschaffen worden, von dem auch die Jonafenster in Offleben stammen.
Die Reinsdorfer Fenster stellen in zahlreichen Abwandlungen immer dasselbe Motiv dar: das Leben stammt aus einfachen Angängen und Ursprüngen, dann wird es gekreuzt und verwickelt von vielen Linien, Begegnungen und Schattierungen. Danach folgt die Zeit der Klärung und Vereinfachung. Die Linien werden wieder wie zu Anfang klarer.
Das Leben kehrt an seinen Ursprung zurück. Die Abbildungen auf den Fenstern können ein Sinnbild für das von Gott stammende und zu hinziehende Leben sein, das in der "Zeit dazwischen" vielen Verwicklungen und Begegnungen ausgesetzt ist.
Eine Holzstatue zeigt ein Elternpaar, das ein Kind auf dem Arm trägt. Es stammt von einem Göttinger Künstler und wurde ca. 1966 angefertigt. Eine Kostbarkeit ist das Bernsteinkreuz auf dem Altar aus dem Jahr 1996, das vom Hamburger Goldschmied Friedrich Stuhlmüller stammt.
An der Kanzel hängen Paramente aus der Werkstatt St. Marienberg, Helmstedt. Sie enthalten keine Motive, sonder sind absichtlich dem wechselnden, abgestuftem Spiel der liturgischen Farbe rot, grün, weiß und violett ausgesetzt. Die Taufe ist eine einfache Messingschale aus dem Jahr 1833.