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22.12.2019 Kategorie: Gemeindeleben

Leb. Adventskalender Tag 21

Gastgeber war Hof Lickfett

Die Kirchturmuhr hatte erst halb 6 geschlagen, als ich auf dem Lickfett-Hof ankam. Uwe Lickfett begann gerade, die Fackeln anzumachen. „Bisschen früh, ich bin mit dem Hund unterwegs“, entschuldigte ich mich. „Das macht nichts“, lächelte Uwe Lickfett, „der Glühwein ist schon warm!“ Es war alles vorbereitet: Die Fackeln beleuchteten den Weg zum Hof, zwei bunt beleuchtete Weihnachtsbäume umstanden den rustikalen Buffettisch und jetzt begannen die Damen des Hofes, die Tabletts herauszutragen: Backwaren, Kekse, Glühwein mit und ohne. Und jetzt das Größte: Auf einem Silberblech leuchteten in zwei Farben – rot und gelb - tatsächlich eine Rutsche Bratäpfel, gefüllt mit Rosinen und Walnüssen! Dazu in zwei Porzellankannen Vanillesoße echt gekocht, nicht nur angerührt. Uwe Lickfett begrüßte seine Gäste leger - lässig lehnte er am Türrahmen auf der Eingangstreppe und las im Fast-Dunkel eine weihnachtliche  Pferdegeschichte vom Handy ab, wie sie auf einen Pferdehof eben auch hingehört.

Rosemarie Hashash hatte bereits die Textblätter mit den Weihnachtsliedern verteilt und die gut  30 Gäste aus allen drei Ortsteilen der ehemaligen Gemeinde hatten große Lust zu singen, so sehr, dass der bestellte E-Gitarrist - ein Hofnachbar, der unermüdlich spielte - schon nicht mehr mitkam und außerdem bestimmt auch kalte Finger aushalten musste, aber weiterhin dran blieb.

Sicherlich ging es noch lange so schön weiter auf dem Lickfettschen Hof, aber mein Hundchen drängte mich, nun mal langsam  den Heimweg anzutreten. Dabei gingen mir unterm Sternenhimmel noch die vielen Bratapfel-Lesebuchgeschichten durch den Kopf, die man in seinem Leben in der Weihnachtszeit immer so gehört hatte. Jetzt noch dreimal schlafen ...

Morgen ist Familie Morcinek in Offleben Gastgeber.

Fotos: Hashash

Beitrag von Karin Watolla