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09.04.2019 Kategorie: Gemeindeleben

Vorstellungsgottesdienst der Hauptkonfirmanden

Martin-Luther-Kirche, Büddenstedt

Es war ein sehr gelungener Gottesdienst, den die Konfirmanden in Eigenregie gestaltet hatten.

Er wurde unterbrochen für 20 Minuten, damit alle Anwesenden die einzelen Stände an den verschiedenen Plätzen in der Kirche auch anschauen und ihre Wünsche zum Thema Frieden aufschreiben konnten. 

Zum Abschluss verteilten die Konfirmanden aus Salzteig selbst hergestellte Friedenstauben.

Alle Teilnehmer waren begeistert und haben dies auch den Konfirmanden gegenüber ausgedrückt.

 

Zur Vorbereitung für unsere Predigt haben wir uns ein paar Gedanken zu dem Thema Frieden gemacht. Wir haben uns zuerst gefragt, was es bedeutet, wenn jemand friedlich ist. Wir glauben, friedlich ist man, wenn man gut und ruhig mit andern umgeht und fair zueinander ist. Und vor allem, wenn man keine Gewalt anwendet. Wir selbst können auch ganz friedlich sein. Immer dann, wenn es uns gut geht oder wenn wir schlafen. Wenn wir aber Hunger haben, unsere Geschwister uns nerven oder andere Menschen uns provozieren, dann sind wir nicht mehr so friedlich. Dann ärgern wir uns und werden böse. Manchmal passiert uns das auch, wenn wir am PC sitzen und zocken. Als nächstes haben wir uns gefragt, was Frieden ist. Wir glauben, dass mit dem Wort verschiedene Sachen gemeint sein können. Manchmal sagen die Leute nämlich „Er hat seinen Frieden gefunden“. Damit ist gemeint, dass jemand gestorben ist und jetzt im Himmel bei Gott ist, wo es ihm gut geht. Man kann aber auch Frieden finden, wenn man noch lebt. Man kann seinen inneren Frieden, also eine innere Ruhe finden. Meistens ist mit dem Wort aber das Gegenteil von Krieg gemeint. Leider kommt so ein Frieden nicht von alleine. Auch mit Geld kann man ihn nicht kaufen. Denn er ist kein Sachwert. Man kann ja auch kein Glück oder Liebe oder Freundschaft kaufen. Nein - wir Menschen müssen uns um den Frieden bemühen. Wir dürfen keine Gewalt anwenden. Wir müssen uns respektieren und uns gegenseitig helfen. D.h. wir müssen lieb zu anderen sein. Denn wenn jeder lieb wäre - auch zu denen, die er nicht mag - hätte auch jeder Frieden. In der Kirche nennt man das Nächstenliebe.  Und wenn man das Glück hat und in Frieden lebt, dann muss man versuchen, ihn zu bewahren. Zum Beispiel, indem man andere nicht angreift oder versucht, Streit zu verhindern. Wir glauben, dass es gut ist, Regeln aufzustellen, an die sich jeder halten muss, um den Frieden zu bewahren. Natürlich wollen wir auch gerne Frieden in der Welt haben. Noch tun wir aber leider nicht so viel dafür. Manchmal geben wir den Obdachlosen auf der Straße etwas Geld oder etwas zu essen. Aber es gibt noch viel mehr, was wir tun könnten. Denn es gibt so viele Hilfsorganisationen. Überhaupt machen alle Menschen nicht genug für den Frieden. Denn sonst gäbe es ja keinen Krieg mehr. Oft sind es gerade die Menschen, die Macht haben, die etwas tun könnten. Doch ausgerechnet sie machen nichts, oder nicht genug. Als wir über den Frieden nachgedacht haben, haben wir ganz automatisch immer wieder auch über das Gegenteil von Frieden gesprochen. Wir glauben das Gegenteil von Frieden kann Streit sein. Wenn zwei Menschen nicht einer Meinung sind, also eine Meinungsverschiedenheit haben, dann können sie anfangen zu streiten. Manchmal entsteht Streit auch aus Ungerechtigkeit, falschen Anschuldigungen, Beleidigungen, Neid oder Eifersucht. Wir Konfirmanden streiten uns auch manchmal. Mit unseren Eltern, Geschwistern und auch mit unseren Freunden. Das ist aber nicht schön. Es streitet sich ja keiner gerne. Um so einen Streit zu beenden, machen wir deshalb auch mal den ersten Schritt. Wir gehen zu der Person hin, mit der es Streit gab und sprechen uns aus. Und wir entschuldigen uns auch, wenn wir etwas falsch gemacht haben. Und wenn jemand anderes versucht, mit uns Streit anzufangen, dann gehen wir einfach weg. Denn wir wollen nicht böse Dinge sagen, die wir hinterher bereuen. Wir müssen aber zugeben, dass das ganz schön schwer ist. Das klappt nicht immer.      Wir glauben aber auch, dass es Situationen gibt, in denen es gut ist, eine Meinungsverschiedenheit auszutragen. Ab und zu kann es gut sein, einmal seinen ganzen Ärger rauszulassen.    Wenn man nicht nur an einzelne Personen denkt, sondern gleich an ganze Länder, dann ist das Gegenteil von Frieden nicht Streit, sondern Krieg. Und wenn sich ganz viele Menschen innerhalb eines Landes über etwas streiten, dann ist das ein Bürgerkrieg. Das Schlimme am Krieg ist: wenn Menschen untereinander streiten, dann passiert das meistens mit Worten. Wenn aber zwei Länder miteinander streiten, wenn sie Krieg führen, dann gibt es eigentlich immer Tote. Wir haben uns gefragt, was man gegen Krieg tun kann. An sich wäre es gut, wenn jedes Land sich um seine eigenen Sachen kümmert. Außerdem sollte ein Land ein anderes Land nicht absichtlich provozieren. Und es wäre gut, wenn wir Menschen aufhören würden, Waffen zu verkaufen. Wenn jetzt aber schon zwischen zwei Ländern Krieg herrscht, dann ist es wichtig, dass die beiden Länder bereit sind, Kompromisse einzugehen. Und man braucht Partnerländer, Verbündete, die ihnen dabei helfen, Frieden zu schließen.  Wir haben uns auch Gedanken darüber gemacht, ob es eine Welt geben kann, in der vollkommener Krieg herrscht. Um ehrlich zu sein, sind wir uns da nicht ganz einig. Einerseits wäre das schon möglich, weil es einfach viel zu viele Menschen gibt, die Falsches tun. Aber es gibt immer auch Leute, die sich für Frieden einsetzen. Und solange es die gibt, wird auf dieser Welt hoffentlich nienur Krieg sein. Natürlich haben wir auch überlegt, ob es eine Welt geben kann, in der vollkommener Frieden ist. Wahrscheinlich nicht. Denn auch wenn wir es hinbekommen, dass nirgendwo Krieg ist, wird es aber immer Menschen geben, die Streit suchen! Totalen Frieden gibt es daher vermutlich nur bei Gott. Und damit kommen wir zu der Frage, was das alles mit Gott und dem Glauben zu tunhat. Wir glauben, dass Frieden von Gott kommt. Bei ihm, in Gottes Reich, ist vollkommener Frieden. Und so ein Frieden soll es auch auf der Erde bei uns Menschen geben. Gott will ihn uns schenken, damit wir sicher leben können und uns nicht fürchten müssen. Das heißt, wenn irgendwo Krieg ist, dann hilft Gott den Menschen dabei, Frieden zu schließen. In der Bibel haben wir sogar eine Geschichte davon gelesen, wie es sein könnt, wenn wirklich auf der ganzen Erde Friede ist. Dann könnten alle Waffen vernichtet werden und keiner würde mehr zum Kämpfen ausgebildet werden. Aber so weit ist es noch lange nicht. Wir Menschen machen leider noch ganz oft Dinge, die nicht gut für den Frieden sind. In der Bibel steht deshalb: „Suche den Frieden und jage ihm nach“. Das bedeutet: Auch wenn der Frieden von Gott kommt, sind wir Menschen selbst dafür verantwortlich, dass er bleibt. Wir müssen uns dafür einsetzen. Wir sollen an uns arbeiten. Wir sollen vom Bösen ablassen und gutes Tun. Wir sollen uns an Gottes Gesetze halten. Das bedeutet: Wenn wir Frieden auf der Welt wollen und wenn wir ein friedliches Verhältnis zu Gott wollen, dann müssen wir alle selbst zu Friedensstiftern werden. Amen" Vorgetragen von den Konfirmanden

Fotos: Hashash

Beitrag von Rose-Marie Hashash