Die Kirche war gefüllt mit Menschen, die Bärbel Jacobs an diesem Tag begleiten wollten. Pastorin Ina Naumann-Seifert bat um den Segen Gottes für Bärbel Jacobs als Lektorin und dankte ihr, dass sie sich bereit erklärt hatte diese Ausbildung zur Lektorin zu machen, die über mehrere Monate ging. Sie freute sich, dass Bärbel Jacobs diese Aufgabe mit viel Hingabe und Liebe macht und bat die Gemeinde Bärbel Jacobs in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Reinhard Friedrich beglückwünschte Sie zu dieser neuen Ausgabe und überreichte im Namen des Pfarrverbandes einen Blumenstrauß.
Im Anschluß gabe es einen Empfang mit leckeren "Häppchen", die der Kirchenvorstand mit vorbereitet hatte.
Die Predigt von Bärbel Jacobs wird hier in einigen Auszügen wiedergegeben.
"...Erntedankfest – Es lädt uns ein zum Staunen und Danken.
Es lädt uns ein, noch einmal zurückzuschauen, wie alles begonnen hat und ich lade Sie und Euch ein, vielleicht die Augen zu schließen und es sich bildlich vorzustellen.
Da werden die Ackerböden überwiegend schon im Herbst bearbeitet und bestellt - und die Beete im Garten teilweise auch schon im Herbst vorbereitet. Es duftet nach frisch umgebrochener Erde. Wir stellen uns die Weizen- und Gersten-körner vor, fühlen vielleicht noch die kleinen Samenkörner von Mohrrüben und Salat oder Blumen in unseren Händen. Samenkörner, die wir aussähen, mit ein wenig Erde bedecken und festdrücken. Sonne und Regen wechseln sich dann ab.
Bald können wir schon die ersten zarten Spitzen aus der Erde hervorschimmern sehen. Wir beobachten, wie sie von Woche zu Woche größer und kräftiger werden, wie sie wachsen und blühen und schließlich ihre Früchte ansetzen.
Viel Mühe und umsichtige Pflege ist nötig. Vielleicht muss auch der eine oder andere Rückschlag verkraftet werden. Und doch: Wir können es wieder feiern, dieses Erntedankfest. Es lädt uns ein, über die Früchte zu staunen und sie mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Dieses besondere Fest im Kirchenjahr lädt uns ein, Gott, unserem Schöpfer zu danken, denn die alte Verheißung, die in der Bibel steht, hat sich wieder einmal als wahr erwiesen: „Es soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
Gottes Gabe bedeutet für uns aber auch eine Aufgabe.
Allein die Krisen, die wir in den letzten Jahren im Bereich der Landwirtschaft erlebt haben, bringen dies deutlich zum Ausdruck. Ich nenne nur die Stichworte Vogelgrippe oder die mit Krankheitserregern behafteten Sprossen, die etliche Todesopfer forderten. Das wurde für viele Bauernhöfe oder für die Gärtnerei zur Bedrohung ihrer Existenz.
Ich möchte aber auch erwähnen, dass in der sogenannten Dritten Welt viele Menschen Hunger leiden, weil es nicht gelingt, die reichlich vorhandenen Güter dieser Welt gerecht zu verteilen.
Gottes Gabe bedeutet für uns immer auch eine Aufgabe.
Um diese Aufgabe, die uns gegeben ist, etwas anschaulicher zu machen, habe ich heute verschiedene alte Erntegeräte mitgebracht. Einige von Ihnen werden sie vielleicht noch kennen.
Reff (Sense)
Getreiderechen (-harke)
Dreschflegel und als letztes
ein Wagenrad
Felge – Speichen – Nabe: Wir bilden als Christen eine Weggemeinschaft. Aber eine jede Gemeinschaft setzt sich aus lebendigen Menschen verschiedener Art und Prägung zusammen. Worauf es ankommt ist: Einer ist so wichtig wie der andere, jeder hat seinen Platz, seine Aufgabe, hier im Dorf, in der Gemeinde, in der Gemeinschaft. Jeder gehört dazu.
Schlussgedanke
Erntedank ist Dank an Gott für alles, was er uns gegeben hat. Im Vordergrund steht der Dank für die Gaben der Schöpfung. Dazu gehört aber auch der Dank für die Gemeinschaft in der wir leben, in der wir als Teil der Schöpfung untereinander stehen, und nicht zuletzt der Dank für das Evangelium, das uns in eine ganz neue Gemeinschaft untereinander und mit Gott gestellt hat."