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22.06.2015 Kategorie: Gemeindeleben, AGBIB

Kraftwerk-Altlast muß weg - BZ 03. Juni 2015 - Norbert Rogoll

Der Landkreis Helmstedt genehmigt den Sanierungsplan für die belastete Erde

Was langewährt, wird endlich gut. Diese Redensart gilt wohl auch für die zweite Sanierungs- stufe der Altlasten am früheren Standort des Braunkohle-Kraftwerks in Offleben. Vor mehr als zwei Jahren endete der erste Teil mit dem Entfernen von kontaminierter Erde aus fünf Erdlinsen.
Nun liegt nach aufwendigen geologischen Untersuchungen die Genehmigung des Landkreises für den vorgelegten Sanierungsplan der Eon-Kraftwerke vor. Danach soll das gesamte belastete Material entfernt werden. Die Arbeitsgruppe Bürger in Büddenstedt (BiB) sowie die Gemeindeverwaltung und der Rat hatten diesen kompletten Aushub gefordert.
Nach der Genehmigung des Plans werde Eon nun die Sanierungsarbeiten detailliert vorbe reiten, teilte Adrian Schaffranietz von Eon auf unsere Nachfrage mit. In dem vereinbarten Sanierungsplan sei der Aushub des betroffenen Bodens auf einer Fläche von 6500 Quadratmetern vorgesehen. Das entspricht fast der Größe eines Fußballfelds. Überdies muss Aushubbereiche mit unbelastetem Boden aufgefüllt werden. „Das belastete Aushubmaterial, es handelt sich insgesamt um etwa 60 000 Tonnen, wird ordnungsgemäß entsorgt oder in zugelassenen Bodensanierungsanlagen behandelt", kündigte Schaffranietz an. Für den Herbst 2015 plane Eon eine öffentliche Veranstaltung, in der die Sanierungsarbeiten den Bürgern vorgestellt werden. „Die umfangreichenMaß-nahmen werden mindestens neun Monate Bauzeit in Anspruch nehmen", erklärte der Eon-Sprecher.
Der Landkreis Helmstedt sei froh darüber, dass gemeinsam so ein Verhandlungsergebnis erzielt wurde, meinte Andreas Jünemann von der Kreisverwaltung, der Genehmigungs-behörde des Plans.
„Das ist ein schöner Tag für unsere Bürger und alle nachfolgenden Generationen", erklärte Verwaltungsleiter Thomas Bode von der GemeindeBüddenstedt auf Anfrage unserer Zeitung. Die Gemeinde sei froh, dass das langwierige Verfahren nun zum Abschluss gekommen ist. „Die Gemeinde und der Rat hatten sich immer für das Entfernen aller Schadstoffe in der Erde eingesetzt." Nun werde Vorsorge getroffen und für die Zukunft für Sicherheit gesorgt. Nach Ende der Sanierung könne das Gewerbegebiet auch besser vermarktet werden, hoffte der Verwaltungsleiter. Bode rechnet damit, dass die Altlastensanierung im Spätherbst 2015 beginnen könnte.
Die Mühe hat sich gelohnt, weil nun die beste Lösung auch für nachkommende Generationen erreicht wurde", sagte Ekke Seifert, Sprecher der BiB. Das Verfahren habe zwar sehr lange gedauert, aber die BiB sei erfreut, dass das Gelände nun komplett von dem belasteten Material geräumt werden solle. Seit vielen Monaten habe sich die Arbeitsgruppe BiB nur noch sporadisch ausgetauscht, aber auf ein früheres Ende des Genehmigungsverfahrensgehofft.
Ein Blick zurück: Für den ersten Abschnitt hatte der Landkreis damals das zunächst vorgelegte Eon-Konzeptabgelehnt, die belastete Erde aus den großen Bodenlinsen mit dem Hauptschaden unter Block C einzukapseln. Aktiv hatten sich die BiB und die Gemeinde dagegen ausgesprochen.

Alte Fundamente des Blocks C vom früheren Kraftwerk müssen vor dem Aushub entfernt werden; Foto: Rogoll

Beitrag von Norbert Rogoll BZ 03. Juni 2015