Eine böse Überraschung: Plötzlich verdoppelt sich die Menge an giftigem Boden im Erdreich des ehemaligen Kraftwerkes Offleben. Und das nur in den Bereichen der vermeintlich kleinen Bodenverschmutzungen. Betonfundamente, die auf jedem Bauplan eingezeichnet sind, überraschen die Experten beim Buddeln im verseuchten Erdreich auf dem Gelände. Sprachlos steht man als Einwohner vor diesen Nachrichten. Was ist mit den Beteuerungen seitens EON, man wisse alles, könne alles planen, das ganze Verfahren sei sicher und kalkulierbar? Wie sind die ursprünglichen Gutachten und Gutachter einzuschätzen, die uns Bürger glauben machen sollten, das Problem auf dem Kraftwerksgelände sei harmlos und viel geringeren Ausmaßes als jetzt bekannt geworden? Distanziert sich EON jetzt von seinen Gutachtern oder riskiert man es, Öffentlichkeit und Kreisverwaltung weiterhin mit offensichtlich unqualifizierten Gutachten über die Ausmaße der Umweltbelastungen zu täuschen? „Vor der Hacke (des Bergmanns) ist es duster“ lässt sich EON hierzu in der Zeitung zitieren. Sprich: Wir kennen Ausmaße und Umfang der Umweltbelastungen nicht genau und wissen nicht, was uns noch erwartet. Ich würde eher sagen: Hinter den Gutachten und Beteuerungen von EON ist es duster. Den letzten Rest an Glaubwürdigkeit und Vertrauen hat EON hiermit verspielt. EON sollte aufhören mit dem unwürdigen Versuch, den größten Teil des verseuchten Bodens an Ort und Stelle mit einer Betonplatte zu versiegeln. Fakt ist: mittelfristig wird EON verschwinden und den Landkreis oder dessen Rechtsnachfolger auf dem Giftmüllberg sitzen lassen. Eine unkalkulierbare giftige Brautbeigabe, die die Stadt Wolfsburg bei den Verhandlungen mit Helmstedt im Blick haben sollte. Und das alles im Schatten des neu entstehenden Paläons, auf der anderen Seite des Tagebaus, wo sich EON als generöser Unterstützer geriert. Es gibt keine Alternative: EON muss zum Wohle der Umwelt, der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis und der nachfolgenden Generationen in Offleben rest- und bedingungslos aufräumen und kann dann hoch erhobenen Hauptes vom Platz gehen.
Ekke-Peter Seifert, Sprecher der Arbeitsgruppe „Bürgerinnen und Bürger in Büddenstedt“ (AG BiB), Büddenstedt
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22.02.2013
Kategorie: Gemeindeleben