Liebe Gemeinde,
herzlich willkommen zu unserer zweiten Passionsandacht. Wie Sie alle wissen, schauen wir in der Passionszeit auf den Leidensweg, den Jesus gegangen ist und der ihn ans Kreuz geführt hat.
In diesem Jahr, in dem wir den Beginn der Reformation vor 500 Jahren bedenken und feiern, werden in die Passionsandachten immer wieder auch Gedanken und Themen Luthers und der Reformation mit einfließen.
Wenngleich Luther selbst keine Passionslieder geschrieben hat, schätzte er doch die Passionszeit hoch, als eine „ Zeit, in der man von dem Leiden unseres lieben Herrn Jesu Christi in der Kirche zu singen und zu predigen pflegt“.
Öffnen wir uns nun im Singen, Hören und Nachdenken neu für die Begegnung mit Christus.
Das Thema unserer heutigen Andacht ist „Würde“.
150 Flüchtlinge sind auf einem Schlauchboot zusammen-gepfercht unterwegs. Sie kommen aus Nigeria, Somalia, Mali … Von der libyschen Küste sind sie gestartet. Nach wenigen Kilometern droht das völlig überladene Boot zu sinken. Zum Glück sind Retter in der Nähe. Zusammen mit einer ganzen Reihe anderer privater Initiativen ist das Schiff der Organisation Sea Watch in Reichweite. Später erzählen die Retter, was sie vorfinden: zu Tode erschöpfte Menschen, die nichts bei sich haben, als das was sie auf dem Leib tragen. Ausgemergelt nach Monaten der Haft in libyschen Gefängnissen. Gefoltert, missbraucht. Sie sitzen und liegen im Boot in einer Mischung aus Dieselöl, Fäkalien, Erbrochenem.
Dankbar ergreifen sie die Hände der Retter, die sie auf das sichere Rettungsschiff bringen. Und dann beginnt einer in gebrochenem Englisch zu sprechen: Zum ersten Mal seit Monaten war jemand freundlich zu mir. Hat mich höflich angesprochen. Hat mir die Hand zur Begrüßung gereicht. Ein kleiner Moment, der mir meine Würde zurückgegeben hat.
Passionsgeschichten, viele davon haben die Retter erfahren. Unsere Kirchen unterstützen sie in der Verarbeitung dessen, was sie erleben. Und so erfahren wir hautnah Geschichten, die unter die Haut gehen. Sehen sie vor uns, auf den Bildern, und in unseren Gedanken, die geschundenen Menschen, angstvoll auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.
„Seht den Menschen“ ruft Pilatus aus. Oder wie Luther es übersetzt: „Seht welch ein Mensch“.
Er ruft es aus angesichts des geschundenen Jesus von Nazareth, den sie zum Gespött gemacht haben.
„… Die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und schlugen ihm ins Gesicht.“ (Joh 19, 2-3)
Eine Szene tiefster Demütigung. Pilatus ist davon berührt. „Seht, den Menschen.“ „Seht welch ein Mensch.“
Vielfach ist diese Szene dargestellt worden in der Kunstgeschichte, weil sich in ihr verdichtet und konzentriert, was Menschen anderen Menschen antun: Gewalt, Verhöhnung, Entwürdigung.
Wir, seine Jünger, nehmen Anteil: begehen die Passionszeit, beten und singen „Herr stärke mich, dein Leiden zu bedenken.“ Durch die Jahrhunderte sind die Bilder des Leidens, der Demütigung und der Schmach den Glaubenden vor Augen geführt worden.
Aber Passion zwingt nicht zu Passivität: ohnmächtig zuzusehen, tatenlos abseits zu bleiben, wenn Christus geschlagen, verhöhnt wird. Passion kann sich wandeln zur Leidenschaft: dahin, dass Jünger sich leidenschaftlich einsetzen dafür, dass die Menschenwürde nicht mit Füßen getreten wird.
Ein Ausdruck dieser Bewegung findet sich im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, in den Grundrechten, die dort beschrieben werden.
Die Präambel weist auf die tiefere Motivation hin: „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, …dem Frieden der Welt zu dienen“.
Lesung aus den ersten fünf Artikeln die zentralen Sätze vor:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.
„Seht den Menschen.“ So sollt ihr ihn sehen, sagt diese Grundordnung.
In seiner Würde. In seinem Recht zu leben. In seiner Freiheit, zu glauben, zu denken, zu handeln.
„Seht den Menschen.“ Sagt Pontius Pilatus, und hat den gequälten Christus vor Augen. Wollt ihr schuldig werden an seinem Tod?
Die Menge lässt sich nicht berühren. Und Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld.
„Seht den Menschen.“ Wird dieser Impuls uns erreichen?
Als Martin Luther 1517 seine Thesen veröffentlichte, da war eine zentrale Erkenntnis sein Antrieb, eine Erkenntnis die er aus seinem Bibelstudium gewonnen hatte: Der Mensch ist gerechtfertigt vor Gott, ohne dass er sich das verdienen oder erarbeiten müsste, ohne dass seine Herkunft, seine Stellung, sein Ansehen dabei von irgendeiner Bedeutung wäre. Und auch ohne die Anforderung oder Möglichkeit, sich Gottes Gunst zu erwerben, durch Ablassbriefe, durch gute Taten, durch sein Frommsein.
Und diese Einsicht wird zum Antrieb, sich dafür einzusetzen, auch innerhalb unserer Ordnungen den Menschen zu achten und zu schützen. Dem Menschen ist von Gott seine Würde gegeben, zu seinem Ebenbild hat er ihn geschaffen – und er spricht ihn gerecht.
Das muss der sich nicht durch seine Taten erwerben, und er kann es sich nicht durch seine Untaten verspielen. Deshalb treten Christen dafür ein, dass die Würde des Menschen unverletzlich ist. Und dass sie ein hohes rechtliches und moralisches Gut ist.
Im kleinen Katechismus finde ich das großartig ausgedrückt, aus welcher Quelle sich unser Handeln speist:
„Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen und Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält (…) und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit, für das ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin.“
Ein paar hundert Jahre später hat ein anderer evangelischer Christ auf diesem Fundament eine Vision für das Zusammenleben der Menschen gezeichnet: Ich habe einen Traum, dass eines Tages … kleine schwarze Jungen und Mädchen mit kleinen weißen Jungen und weißen Mädchen als Schwestern und Brüder Hände halten können. Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt werden…, und die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Dies ist unsere Hoffnung. … Mit diesem Glauben werden wir den Berg der Verzweiflung behauen…
So Martin Luther King in seiner berühmten Rede im Sommer 1963.
Und heute?
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das zu sagen, zu denken, anzuerkennen, fällt uns manchmal leicht und manchmal schwer. Je nachdem wen wir vor Augen haben: den kleinen syrischen Jungen in unserer Grundschule, arbeitssuchende Afrikaner aus Mali, den pöbelnden Rechtsradikalen, die Obdachlose, den Manager.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Unser Glaube lässt uns nicht aus der Pflicht, Menschen so zu begegnen: sie ernst zu nehmen, in ihnen das Geschöpf Gottes zu sehen, nach seinem Bild geschaffen. Von ihm gerecht gesprochen „ohn all sein Verdienst und Würdigkeit.“ wie Luther es beschreibt.
Da taucht dieses Wort „Würde“ wieder auf. Wir erwerben und verdienen sie nicht. Wir müssen uns nicht würdig erweisen. Unsere Würde ist uns geschenkt. Und das macht uns frei, in unserem Handeln den Prinzipien Gottes zu folgen und jeden Menschen sein zu lassen - „Seht den Menschen!“ – In seiner Besonderheit. In seinen Stärken und Schwächen. In seiner Freiheit. In seiner Entstellung. In seinem Versagen. In seiner Bedürftigkeit. Als Bruder und Schwester. So, wie uns Christus ansieht. Andacht gehalten von Silke Cohn-Globisch und Bärbel Kacobs
herzlich willkommen zu unserer zweiten Passionsandacht. Wie Sie alle wissen, schauen wir in der Passionszeit auf den Leidensweg, den Jesus gegangen ist und der ihn ans Kreuz geführt hat.
In diesem Jahr, in dem wir den Beginn der Reformation vor 500 Jahren bedenken und feiern, werden in die Passionsandachten immer wieder auch Gedanken und Themen Luthers und der Reformation mit einfließen.
Wenngleich Luther selbst keine Passionslieder geschrieben hat, schätzte er doch die Passionszeit hoch, als eine „ Zeit, in der man von dem Leiden unseres lieben Herrn Jesu Christi in der Kirche zu singen und zu predigen pflegt“.
Öffnen wir uns nun im Singen, Hören und Nachdenken neu für die Begegnung mit Christus.
Das Thema unserer heutigen Andacht ist „Würde“.
150 Flüchtlinge sind auf einem Schlauchboot zusammen-gepfercht unterwegs. Sie kommen aus Nigeria, Somalia, Mali … Von der libyschen Küste sind sie gestartet. Nach wenigen Kilometern droht das völlig überladene Boot zu sinken. Zum Glück sind Retter in der Nähe. Zusammen mit einer ganzen Reihe anderer privater Initiativen ist das Schiff der Organisation Sea Watch in Reichweite. Später erzählen die Retter, was sie vorfinden: zu Tode erschöpfte Menschen, die nichts bei sich haben, als das was sie auf dem Leib tragen. Ausgemergelt nach Monaten der Haft in libyschen Gefängnissen. Gefoltert, missbraucht. Sie sitzen und liegen im Boot in einer Mischung aus Dieselöl, Fäkalien, Erbrochenem.
Dankbar ergreifen sie die Hände der Retter, die sie auf das sichere Rettungsschiff bringen. Und dann beginnt einer in gebrochenem Englisch zu sprechen: Zum ersten Mal seit Monaten war jemand freundlich zu mir. Hat mich höflich angesprochen. Hat mir die Hand zur Begrüßung gereicht. Ein kleiner Moment, der mir meine Würde zurückgegeben hat.
Passionsgeschichten, viele davon haben die Retter erfahren. Unsere Kirchen unterstützen sie in der Verarbeitung dessen, was sie erleben. Und so erfahren wir hautnah Geschichten, die unter die Haut gehen. Sehen sie vor uns, auf den Bildern, und in unseren Gedanken, die geschundenen Menschen, angstvoll auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.
„Seht den Menschen“ ruft Pilatus aus. Oder wie Luther es übersetzt: „Seht welch ein Mensch“.
Er ruft es aus angesichts des geschundenen Jesus von Nazareth, den sie zum Gespött gemacht haben.
„… Die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und schlugen ihm ins Gesicht.“ (Joh 19, 2-3)
Eine Szene tiefster Demütigung. Pilatus ist davon berührt. „Seht, den Menschen.“ „Seht welch ein Mensch.“
Vielfach ist diese Szene dargestellt worden in der Kunstgeschichte, weil sich in ihr verdichtet und konzentriert, was Menschen anderen Menschen antun: Gewalt, Verhöhnung, Entwürdigung.
Wir, seine Jünger, nehmen Anteil: begehen die Passionszeit, beten und singen „Herr stärke mich, dein Leiden zu bedenken.“ Durch die Jahrhunderte sind die Bilder des Leidens, der Demütigung und der Schmach den Glaubenden vor Augen geführt worden.
Aber Passion zwingt nicht zu Passivität: ohnmächtig zuzusehen, tatenlos abseits zu bleiben, wenn Christus geschlagen, verhöhnt wird. Passion kann sich wandeln zur Leidenschaft: dahin, dass Jünger sich leidenschaftlich einsetzen dafür, dass die Menschenwürde nicht mit Füßen getreten wird.
Ein Ausdruck dieser Bewegung findet sich im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, in den Grundrechten, die dort beschrieben werden.
Die Präambel weist auf die tiefere Motivation hin: „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, …dem Frieden der Welt zu dienen“.
Lesung aus den ersten fünf Artikeln die zentralen Sätze vor:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.
„Seht den Menschen.“ So sollt ihr ihn sehen, sagt diese Grundordnung.
In seiner Würde. In seinem Recht zu leben. In seiner Freiheit, zu glauben, zu denken, zu handeln.
„Seht den Menschen.“ Sagt Pontius Pilatus, und hat den gequälten Christus vor Augen. Wollt ihr schuldig werden an seinem Tod?
Die Menge lässt sich nicht berühren. Und Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld.
„Seht den Menschen.“ Wird dieser Impuls uns erreichen?
Als Martin Luther 1517 seine Thesen veröffentlichte, da war eine zentrale Erkenntnis sein Antrieb, eine Erkenntnis die er aus seinem Bibelstudium gewonnen hatte: Der Mensch ist gerechtfertigt vor Gott, ohne dass er sich das verdienen oder erarbeiten müsste, ohne dass seine Herkunft, seine Stellung, sein Ansehen dabei von irgendeiner Bedeutung wäre. Und auch ohne die Anforderung oder Möglichkeit, sich Gottes Gunst zu erwerben, durch Ablassbriefe, durch gute Taten, durch sein Frommsein.
Und diese Einsicht wird zum Antrieb, sich dafür einzusetzen, auch innerhalb unserer Ordnungen den Menschen zu achten und zu schützen. Dem Menschen ist von Gott seine Würde gegeben, zu seinem Ebenbild hat er ihn geschaffen – und er spricht ihn gerecht.
Das muss der sich nicht durch seine Taten erwerben, und er kann es sich nicht durch seine Untaten verspielen. Deshalb treten Christen dafür ein, dass die Würde des Menschen unverletzlich ist. Und dass sie ein hohes rechtliches und moralisches Gut ist.
Im kleinen Katechismus finde ich das großartig ausgedrückt, aus welcher Quelle sich unser Handeln speist:
„Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen und Ohren und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält (…) und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn all mein Verdienst und Würdigkeit, für das ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin.“
Ein paar hundert Jahre später hat ein anderer evangelischer Christ auf diesem Fundament eine Vision für das Zusammenleben der Menschen gezeichnet: Ich habe einen Traum, dass eines Tages … kleine schwarze Jungen und Mädchen mit kleinen weißen Jungen und weißen Mädchen als Schwestern und Brüder Hände halten können. Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt werden…, und die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Dies ist unsere Hoffnung. … Mit diesem Glauben werden wir den Berg der Verzweiflung behauen…
So Martin Luther King in seiner berühmten Rede im Sommer 1963.
Und heute?
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das zu sagen, zu denken, anzuerkennen, fällt uns manchmal leicht und manchmal schwer. Je nachdem wen wir vor Augen haben: den kleinen syrischen Jungen in unserer Grundschule, arbeitssuchende Afrikaner aus Mali, den pöbelnden Rechtsradikalen, die Obdachlose, den Manager.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Unser Glaube lässt uns nicht aus der Pflicht, Menschen so zu begegnen: sie ernst zu nehmen, in ihnen das Geschöpf Gottes zu sehen, nach seinem Bild geschaffen. Von ihm gerecht gesprochen „ohn all sein Verdienst und Würdigkeit.“ wie Luther es beschreibt.
Da taucht dieses Wort „Würde“ wieder auf. Wir erwerben und verdienen sie nicht. Wir müssen uns nicht würdig erweisen. Unsere Würde ist uns geschenkt. Und das macht uns frei, in unserem Handeln den Prinzipien Gottes zu folgen und jeden Menschen sein zu lassen - „Seht den Menschen!“ – In seiner Besonderheit. In seinen Stärken und Schwächen. In seiner Freiheit. In seiner Entstellung. In seinem Versagen. In seiner Bedürftigkeit. Als Bruder und Schwester. So, wie uns Christus ansieht. Andacht gehalten von Silke Cohn-Globisch und Bärbel Kacobs