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24.09.2015 Kategorie: Gemeindeleben

Erster Begegnungsabend für Flüchtlingsfamilien und Bürger in Offleben

Bürger begegnen Flüchtlingen offenherzig im Pfarrhaus


 Beim ersten Gemeinschaftsabend im Pfarrhaus gehen Helfer auf die Wünsche der Asylsuchenden ein.
Was ehrenamtliches Engagement in kleinen Gemeinden wert sein kann, erlebten 40 Teilnehmer des ersten Begegnungsabends für Flüchtlingsfamilien und Bürger am Dienstag im Pfarrhaus in Offleben.
"Oft wissen die Einwohner nicht, wie sie den gerade erst angekommenen Menschen helfen können", sagt Pfarrerin Ina Naumann-Seifert, die das Premierentreffen gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern ins Leben rief. "Der Abend bietet Bürgern die Gelegenheit sich mit den Flüchtlingen auszutauschen. Die Menschen sollen sich kennenlernen."
Sichtlich gerührt von der Resonanz in der Bevölkerung moderierte die Pfarrerin den Abend, gab Hinweise und bedankte sich für das Buffet, dass die überwiegend afghanischen Teilnehmer mit landestypischen Speisen bestückten - unaufgefordert.
Alle aßen zusammen, lachten, kamen ins Gespräch. Und wo dem Gedankenaustausch mit Gesten und gebrochenem Englisch Grenzen gesetzt waren, sprang die 15-Jährige Marjan Muztaryar ein. Die junge Afghanin übersetzte simultan Persisch ins Deutsche und umgekehrt. Sämtliche Fragen der Bürger trug sie an die Flüchtlingsfamilien heran. Detailgetreu schilderte sie im Gegenzug auch deren Anliegen.
Die 15-jährige Schülerin besucht derzeit die 9.Klasse des Gymnasiums Anna-Sophianeum in Schöningen. "Und ich bekomme unterrichtsbegleitend Deutsch-Nachhilfe", sagt die Schülerin. Das übernimmt die ehrenamtliche Helferin Rosemarie Hashash, die nicht als einzige davon beeindruckt ist, wie gut ihr Schützling binnen sechs Monaten die deutsche Sprache beherrscht.
Bisher sind die Hilfsaktionen in Offleben auf die Schultern von drei Ehrenamtlichen verteilt. "Schön wäre es, wenn sich weitere Menschen fänden, die helfen", ergänzt Naumann-Seifert.
So wie Karl-Heinz Rößl aus Büddenstedt. Rößl unterstützt bereits seit einiger Zeit den Integrationshelfer Helmut Altvater. "Gerne begleite ich Flüchtlinge bei Behördengängen", sagt Rößl.
Oder Hilfe, wie sie Harry Zeltner leistet, der es als Vize-Vorsitzender des Kleingartenvereins Am Oesterlinge mit bewirkt hat, dass vier Flüchtlingsfamilien einen Schrebergarten im Ort erhielten. Ein Anfang für die koordinierte Hilfe in Offleben ist also gemacht.
Den Freiwilligen liegt es dennoch am Herzen, auch Kultur und Glauben der Flüchtlinge zu achten: Vier Helfer meldeten sich daher kurzentschlossen, um einige Familien am Donnerstag zum Gebet anlässlich des islamischen Opferfests in die Helmstedter Moschee zu fahren. Pfarrerin Naumann-Seifert: "Wir helfen wo es geht. Auch wenn das heißt, dass wir dafür morgens um halb sieben ins Auto steigen müssen."

Begrüßung durch Pastorin Ina Naumann-Seifert

Viele waren gekommen

Leckeres internationales Essen wurde von vielen mitgebracht; Fotos: Stegmann BZ/Hashash

Beitrag von Stephan Stegmann BZ 24.09.15